Pressemitteilung

Vorschaubild

22.03.2011 Betriebsversammlung Mercedes-Benz Werk Rastatt

Werk Rastatt im Umbruch - 125 Jahre Mercedes-Benz - 20 Jahre Kernmannschaft Rastatt

Ganz im Zeichen des Umbruchs stand die erste Betriebsversammlung im Jahr 2011 des Mercedes-Benz Werk Rastatt. Ullrich Zinnert, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, eröffnete die sehr gut besuchte Versammlung. Inmitten der abgesicherten Grossbaustelle in der Montagehalle war der Umbruch deutlich sicht- und spürbar. Derzeit wird das Werk, im laufenden Betrieb, für die 3 neuen Baureihen umgebaut.

Mit einer Schweigeminute gedachten Betriebsrat, Unternehmensleitung und
Belegschaft an die tausende Opfer der Naturkatastrophe in Japan. Karlheinz Fischer, Betriebsratsvorsitzender, ging in seinem Geschäftsbericht auch darauf ein. Die Auswirkungen durch betroffene Zulieferer auf das Werk Rastatt sind noch nicht absehbar und werden derzeit mit Hochdruck geprüft. Bei Bedarf wir man kurzfristig die Belegschaft informieren und entsprechend reagieren.

Die derzeitige Grossbaustelle auf dem Werksgelände stellt Bauarbeiter, Belegschaft, und Führungsmannschaft vor große Herausforderungen - so Karlheinz Fischer. Muss doch die Fertigstellung zum geplanten Produktionsstart gesichert sein.

Trotz Grossbaustelle spielt das 125jährige Jubiläum von Mercedes Benz eine große Rolle im Werk Rastatt. Die Beschäftigten kommen in den Genuss von Jubiläumsgeld, Sonderprogramm Belegschaftsaktien und weiteren Festivitäten wie dem Familientag am 13. November 2011.

Auch das Werk Rastatt selbst hat Grund zum feiern. Im Februar 1991 vor 20 Jahren nahm die Rastatter Kernmannschaft ihre Arbeit auf und 1992 fand die offizielle Einweihung statt.

Für Missstimmung innerhalb der Belegschaft sorgte wieder einmal die Kommunikationspolitik des Unternehmens so Karlheinz Fischer weiter. Pressemeldungen des Konzerns stehen oftmals im Widerspruch zur internen Kommunikation. So sorgt das Unternehmen für Unruhe und Unzufriedenheit bei weiten Teilen der Belegschaft.

Geschenkt bekommen wir vom Daimler nix - führte Karlheinz Fischer seinen Bericht fort. Am Beispiel der vorgezogenen Tariferhöhung und der vorzeitigen Beendigung der Arbeitszeitverkürzung erklärte der Betriebsratsvorsitzende dass dies nur durch massiven Druck seitens des Gesamtbetriebsrates zustande kam.

Ein Ärgernis ist auch die Beschäftigungssituation im Werk und an anderen Standorten. Das Unternehmen kündigte bereits neue Einstellungen an. Praktisch sieht es an vielen Standorten so aus. Zusatz- und Sonderschichten sowie unzählige Leiharbeitnehmer prägen das Bild. Festeinstellungen finden nur als Übernahme von Leiharbeitnehmer statt und auch nur mit massivem Druck des Betriebsrates.

Trotz in einer Gesamtbetriebsvereinbarung geregelten 8% Quote von Leiharbeitnehmer muss der Betriebsrat bei Quotenüberschreitung um jede Festeinstellung streiten. In der Metallindustrie sind derzeit 85% der sogenannten Neueinstellungen Leiharbeitnehmer in unsicheren Arbeitsverhältnissen. Karlheinz Fischer forderte die Werkleitung auf,
sofort mit Verhandlungen über Übernahme von Leiharbeitnehmern zu beginnen.

Unfair und mit Unverständnis sieht Karlheinz Fischer den von Unternehmern beklagten Fachkräftemangel. Wer, grundsätzlich die Ausbildungszahlen senkt, der darf den entstehenden Mangel nicht beklagen.

In diesem Zusammenhang ist auch das Generationen Management (älter werdende Belegschaft) zu sehen. Im Jahr 2020 wird der Altersdurchschnitt im Werk Rastatt bei 47 Jahren liegen und über 52% der Beschäftigten über 50 Jahre alt sein.
Da an den Produktionsbändern niemand bis zum 67. Lebensjahr arbeiten kann
gibt es hier dringenden Handlungsbedarf - ergänzte Karlheinz Fischer.

Zum Abschluss des Geschäftsberichts forderte der Betriebsratsvorsitzende ergonomische Arbeitsplätze für die neuen Baureihen. Es müssen genügend Vormontagearbeitsplätze geschaffen werden, um die Belastungen zu verringern.
Überkopfarbeit und gebückte Zwangshaltungen welche zu Erkrankungen der Beschäftigten führen müssen abgebaut werden. Die noch offenen Ergonomiefragen bei den neuen Baureihen müssen schnellstens bearbeitet werden.

Anhang:

Luftbild Werk Rastatt

Luftbild Werk Rastatt

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 86.16KB

Download

Letzte Änderung: 22.03.2011