Prekär ist nicht fair!

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24.02.2011 Über 12.000 Metaller aus Stuttgarter Betrieben nahmen heute Vormittag an Kundgebungen der IG Metall Stuttgart teil.

Sie protestierten gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen und forderten die gesetzliche Regulierung von Leiharbeit.

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Hans Baur, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, hob in seiner Rede vor dem Bosch-Werk in Feuerbach hervor, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse auch vor den Hochqualifizierten keinen Halt mache. Vor allem in den Entwicklungsbereichen habe die Fremdvergabe von Arbeit durch so genannte Werkverträge in den letzten Jahren extrem zugenommen. "Nichts untergräbt unsere Tarifverträge mehr als stetige Beschäftigung prekärer Beschäftigung", sagte Baur vor 800 Bosch-Beschäftigten.

Die größte Kundgebung fand vor dem Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen mit über 6000 Teilnehmern statt. Vor den Daimler-Werkstoren in Untertürkheim und Mettingen versammelten sich weitere 3500 Beschäftigte.

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"Leiharbeit ist kein faires Geschäft. Deshalb setzen wir uns für eine gesetzliche Regulierung ein. Es muss verhindert werden, dass ein tiefer Riss durch diese Gesellschaft geht, der immer größer wird", betonte Erich Klemm, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werkes in Sindelfingen, auf der Kundgebungen in Sindelfingen.

"Für den Daimler ist die MBtech wichtig, denn die meisten unserer Ingenieure arbeiten auf Augenhöhe mit Daimler-Kollegen im Entwicklungsbereich von Mercedes-Benz zusammen", erklärte Sven Dittmar, Betriebsratsvorsitzender bei der MBtech Group, einer 100prozentigen Tochter der Daimler AG. Nur beim Entgelt und den Arbeitsbedingungen sei man nicht auf Augenhöhe, denn bei der MBtech gelte kein Tarifvertrag.

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"Arbeitgeber neigen dazu, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen zu beschäftigen, statt sie unbefristet einzustellen. Da sagen wir Gewerkschafter nur eins: Die Arbeitgeber müssen zu uns in den Beichtstuhl kommen, damit wir sie wieder unbefristet auf den richtigen Weg bringen", sagte Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG auf einer Kundgebung vor über 1200 Beschäftigten.

Letzte Änderung: 26.02.2011