Kurzarbeit im MB-Werk Sindelfingen
Die neuesten Produktionsplanungszahlen für das erste Quartal
2009 erfordern eine weitere Absenkung der Arbeitszeit im Produktionsbereich des Mercedes-Benz Werkes Sindelfingen der Daimler AG.
Da die Zeitkonten inzwischen ausgereizt sind, ist Kurzarbeit nicht mehr abwendbar. Werkleitung und Betriebsrat haben entsprechende Kurzarbeitszeitmodelle für die verschiedenen Produktionsbereiche vereinbart.
Geplant sind im Wesentlichen die Einführung einer Vier-Tage-Woche, zeitweilig einer Drei-Tage-Woche sowie weitere Blockpausen, z. B. an Fasching.
Von der Kurzarbeit betroffen sind etwa zwei Drittel der rund 28.800 Beschäftigten im Werk Sindelfingen (ohne Entwicklung). Die Vereinbarung gilt von 12. Januar bis 31. März 2009.
Die Belegschaft wurde über die aktuelle wirtschaftliche Situation des
Unternehmens und die genauen Planungen zur Umsetzung der Kurzarbeit auf einer Betriebsversammlung im Werk Sindelfingen informiert. Die rund 10.000 Versammlungsteilnehmer zeigten sich besorgt, aber gefasst.
Erich Klemm, Betriebsratsvorsitzender des Werks Sindelfingen: "Die
Einführung von Kurzarbeit ist ein schwieriger, aber angesichts der
vorliegenden Planungszahlen unvermeidbarer Schritt. Prognosen sind derzeit ausgesprochen schwierig. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Situation auf dem Absatzmarkt mittelfristig erholt und die Fabrik wieder voll ausgelastet werden
kann. Bis dahin schützt uns die Zukunftssicherung 2012 vor betriebsbedingten Kündigungen. Außerdem wird durch die Anwendung von Kurzarbeit die finanzielle Belastung der Beschäftigten durch die Absenkung der
Arbeitszeit so gering wie möglich gehalten. Es ist auch dringend geboten, Konzepte für ein sinnvolles Insourcing zu entwickeln, um so Arbeit ins Unternehmen zurück zu holen. Wir müssen jetzt gemeinsam diese für
alle schwere Phase durchstehen. Ich bin mir sicher, dass uns das gelingen wird."
Letzte Änderung: 31.01.2011